Samstag, 2. Juni 2007
07:23
Super! Das ging an die Nieren
Hach, hurra, der Holländer! Was haben wir ihm nicht alles zu verdanken. Und damit meine ich diesmal nicht die üblichen Klischees oder Frau Antje, die ich immer irgendwie lieber sah als Frau Sommer, die ja wohl, wie ich hörte, inzwischen unter dem Namen "Christiansen" Karriere macht. Ich meine endemol, ich meine "Big Brother", ich meine "Traumhochzeit", ich meine: geile TV-Formate mit großer PR im Schlepptau.
Letztes Meisterwerk: die Nierenshow, über die sich so ziemlich alle ausgelassen haben: Es war ein FAKE! Oder anders gesagt: Guerilla-Marketing at its best!
Ein Orkan ging durch die Medien: ein Organ wurde gesucht. Angeblich sollten in einer niederländischen Unterhaltungssendung drei Nierenkranke um eine Spenderniere spielen, wobei der Zuschauer entscheiden sollte, wer der dreien die eine bekommt.
Respekt, Respekt, Respekt, den Verantwortlichen gegenüber. Das Ding durchzuziehen, ist eine Meisterleistung. Denn es war klar, dass der Chor der neobiedermeier'schen Kommerzfundamentalisten (ex: die politisch Korrekten) a) glaubt, dass es das gibt, b) blind dagegen Sturm laufen wird, c) alles mobilisiert, wo man seinesgleichen vermutet, um sich weiter zu echauffieren (letztlich doch nur um sich zu beweisen, wie gut man ist.)
Ich glaube, der liebe Herr Schlingensief, er wird hin und her gerissen sein von Bewunderung und professionellem Neid. Diese Idee hätte auch von ihm kommen können. Dem Volke etwas vorgeben, etwas zum Aufregen geben, "HACH!, wie kann man nur so übel mit den armen Nierenpatienten spielen.", um ihnen dann klar zu machen, dass sie, wir alle, es sind, die mit ihnen spielen, in dem wir eben zu faul oder feige sind, Organspender zu sein.
Und was passiert, wenn man sich ertappt fühlt? Zumindest die Moralpostille des Durchschnitts bleibt dabei, dass die Sendung "pervers" sei und "nur" (!!!!!) die Schicksale der Dialyse-Patienten sei echt, die weiter auf eine Spenderniere warten. Tja, schade, BILD. Gestern mit Geldof den Gutmenschen gemacht und zu klemmi zur Organspende aufzurufen. Dabei hättet ihr soviel gar nicht ändern müssen.
Beispiel:
Miniüberschrift: Skandal (darf nie fehlen
)*** Täglich sterben XXXX grundlos Menschen in Europa **** TV-Show in Holland zeigt's uns allen
Überschrift: Schluss damit! Jetzt!
Tja, Güte zeigt sich wohl am leichtesten in der Ferne ...
Letztes Meisterwerk: die Nierenshow, über die sich so ziemlich alle ausgelassen haben: Es war ein FAKE! Oder anders gesagt: Guerilla-Marketing at its best!
Ein Orkan ging durch die Medien: ein Organ wurde gesucht. Angeblich sollten in einer niederländischen Unterhaltungssendung drei Nierenkranke um eine Spenderniere spielen, wobei der Zuschauer entscheiden sollte, wer der dreien die eine bekommt.
Respekt, Respekt, Respekt, den Verantwortlichen gegenüber. Das Ding durchzuziehen, ist eine Meisterleistung. Denn es war klar, dass der Chor der neobiedermeier'schen Kommerzfundamentalisten (ex: die politisch Korrekten) a) glaubt, dass es das gibt, b) blind dagegen Sturm laufen wird, c) alles mobilisiert, wo man seinesgleichen vermutet, um sich weiter zu echauffieren (letztlich doch nur um sich zu beweisen, wie gut man ist.)
Ich glaube, der liebe Herr Schlingensief, er wird hin und her gerissen sein von Bewunderung und professionellem Neid. Diese Idee hätte auch von ihm kommen können. Dem Volke etwas vorgeben, etwas zum Aufregen geben, "HACH!, wie kann man nur so übel mit den armen Nierenpatienten spielen.", um ihnen dann klar zu machen, dass sie, wir alle, es sind, die mit ihnen spielen, in dem wir eben zu faul oder feige sind, Organspender zu sein.
Und was passiert, wenn man sich ertappt fühlt? Zumindest die Moralpostille des Durchschnitts bleibt dabei, dass die Sendung "pervers" sei und "nur" (!!!!!) die Schicksale der Dialyse-Patienten sei echt, die weiter auf eine Spenderniere warten. Tja, schade, BILD. Gestern mit Geldof den Gutmenschen gemacht und zu klemmi zur Organspende aufzurufen. Dabei hättet ihr soviel gar nicht ändern müssen.
Beispiel:
Miniüberschrift: Skandal (darf nie fehlen

Überschrift: Schluss damit! Jetzt!
Tja, Güte zeigt sich wohl am leichtesten in der Ferne ...
Geschrieben von Heiko Walkenhorst
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